Zum ersten Mal veranstaltete die SPIO als Spitzenorganisation der Filmwirtschaft am Dienstag in der hessischen Landesvertretung in Brüssel eine Gesprächsrunde mit der dortigen Politik und einen anschließenden Empfang. Dabei stand der Kinofilm, von der Produktion bis zur Auswertung im digitalen Zeitalter im Mittelpunkt. Angereist waren Vertreter*innen der Produzenten-, Verleih-, und Kinoverbände, die aus Sicht ihrer jeweiligen Arbeitsbereiche, die Zusammenhänge für den Erfolg von Kinofilmen darstellen. Neben den wirtschaftlichen Aspekten wies Felix Bruder für die AG Kino – Gilde vor allem auch auf die kulturelle Bedeutung europäischer Filme für Vielfalt und Demokratieverständnis hin, die nicht durch falsch verstandene Marktliberalisierung gefährdet werden dürfe.
Positiv zu bewerten sind Bestrebungen, die großen Internetplattformen zu mehr Transparenz über Nutzerverhalten und Zahlen zu verpflichten, um so die Rechte der Produzenten zu stärken und mehr über die tatsächliche Sichtbarkeit filmischer Werke zu erfahren. Problematisch, ja sogar sehr gefährlich sind die Bestrebungen von Teilen der Kommission und des Parlaments, die territoriale Rechteverwertung aufzuheben, die derzeit durch das so genannte „geoblocking“ realisiert wird und gewährleistet, dass gerade europäische Filme finanziert werden und in unterschiedlichen Ländern mit unterschiedlichen Strategien herausgebracht werden können.
Beim anschließenden Empfang kam es zu durchaus engagierten Diskussionen mit einzelnen Europaabgeordneten. Die SPIO will die Präsenz in Brüssel verstetigen.
Bild: v.l.: Christine Berg (HDF), JennY Walendy (The Match Factory), Christian Sommer (SPIO), Björn Böhning (Produzentenallianz) Peter Schauerte (VdF), Christiane Sommer (Produzentenverband), Felix Bruder (AG Kino), Gregory Theile (Kinopolis)